Implantologie

Die Implantattherapie hat sich als eine stabile, funktionstüchtige
und langfristig erfolgreiche Maßnahme mit einem hohen
Patientenkomfort erwiesen. Implantate werden immer häufiger
zur Versorgung von Zahnlücken verwendet.

Implantate sind künstliche Wurzeln aus Titan. Auf dem Implantat wird mittels eines Verbindungselements eine festsitzende Zahnkrone oder Brücke oder eine Prothese verankert.

Der Vorgang:

Wie bei allen operativen Eingriffen werden die allgemeinmedizinischen Voraussetzungen beachtet. Schwerwiegende Allgemeinerkrankungen,
Stoffwechselstörungen, Rauchen und schlechte Mundhygiene-
bedingungen stellen Einschränkungen hinsichtlich des
Erfolges der Implantation dar. Am Anfang der Implantation steht
neben der Aufklärung des Patienten eine ausführliche Diagnostik und
Planung. Der eigentliche chirurgische Eingriff wird in lokaler
Betäubung durchgeführt. Dabei wird die Titanschraube in den Knochen
eingebracht und die Schleimhaut darüber vernäht.
Nach dem Setzen der Implantate bedarf es einer Wartezeit, bevor
diese mit dem Zahnersatz beladen werden können. Diese beträgt
im Oberkiefer in der Regel 3-4 Monate, während sie im Unterkiefer
nur etwa 2-3 Monate beträgt. Während dieser Zeit schlummern die
Implantate unbelastet unter der Schleimhaut und können in Ruhe
einheilen. Unterdessen kann die bestehende Zahnlücke mit einer
Übergangsprothese versorgt werden.
In seltenen Fällen kann ein Implantat sofort nach dem Setzen
belastet werden.
Nach dieser Einheilphase wird das Implantat freigelegt und ein
sogenannter Zahnfleischformer eingesetzt. Dieser wird für 1-2 Wochen
getragen und formt die Weichgewebe für die Aufnahme des
endgültigen Zahnersatzes vor.
Nun wird der Zahnfleischformer entfernt und mittels eines
Abformpfostens eine genaue Abformung der Implantatsituation
im Mund genommen. Anhand dieser Abformung wird dann im
zahntechnischen Labor die Krone, Brücke oder Prothese hergestellt.

Bis zur endgültigen Fertigstellung des Zahnersatzes wird der
Zahnfleischformer wieder eingeschraubt und weitergetragen bis der

Zahnersatz fertig ist.

Hier die häufigsten Anwendungsbeispiele:

1) Einzelzahnlücke

Fehlt ein einzelner Zahn so gibt es zwei sinnvolle Möglichkeiten diese
Lücke zu schließen. Eine festsitzende Brücke oder ein Implantat mit
Einzelzahnkrone.
Die Versorgung einer Einzelzahnlücke mittels eines Implantats
mit Einzelkrone hat große Vorteile gegenüber der konventionellen

Brücke:
– gesunde Nachbarzähne müssen nicht beschliffen werden
– da keine Verblockung der Nachbarzähne erfolgt, ist die Implantatlösung sehr viel  reinigungsfreundlicher als die Brücke
– das Implantat erhält den Knochen, sodass es nicht zu weiterem Verlust von Stützgewebe kommt

 

2) mehrere fehlende Zähne

Fehlen am Ende einer Zahnreihe mehrere Zähne (Freiendsituation), so
ermöglichen Implantate eine festsitzende Versorgung. Je nach Anzahl
der fehlenden Zähne werden unterschiedlich viele Implantate benötigt.
Es besteht auch die Möglichkeit eine Brücke von einem Implantat auf
einen natürlichen Zahn zu fertigen.

3) zahnloser Kiefer

Im zahnlosen Kiefer ist es oft schwierig einen befriedigenden Sitz der
Prothese zu erreichen. Dies betrifft vor allem den zahnlosen
Unterkiefer. Hier kann eindeutliche Sitzverbesserung durch das
Einbringen von 2-6 Implantaten erreicht werden.

Lebenserwartung von Implantaten:

Eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen zeigen, dass
Implantate in der Regel problemlos einheilen. Wichtig ist, dass
um das Implantat herum eine optimale Mundhygiene durchgeführt
wird. Implantatverluste stehen häufig in Zusammenhang mit
unzureichender Mundhygiene, aber auch individuelle Faktoren,
wie zum Beispiel das Rauchen und  Veränderungen in der
allgemeinen Gesundheit können zu Verlusten von Implantaten führen.
Eine regelmäßige Nachsorge (mind. alle sechs Monate) ist für die
Langlebigkeit Ihrer Implantate von großer Bedeutung, denn nur so
kann einer Periimplantitis vorgebeugt oder dieser frühzeitig
entgegengewirkt werden.